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FREQUENTLY ASKED QUESTIONS

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· Warum ist Street Art kein Überbegriff für Straßenkunst?

Immer häufiger wird "Street Art" in der öffentlichen Wahrnehmung und Kommunikation als Straßenkunst (Art on the Street) missinterpretiert. Diese Fehlinterpretation hat ihren Ursprung Anfang der 2010er Jahre. Zu dieser Zeit etablierte sich die wirtschaftliche Relevanz von Künstlern wie BANKSY, Mark Jenkins, BLU, Shepard Fairey sowie INVADER, die seit den 2000er Jahren stetig an Popularität gewonnen hatten und heute als Pioniere der Street Art Bewegung gelten.

In diesem Zusammenhang waren es Auftragskünstler und Kunsthändler, Buchautoren und Tourguides sowie Werbeagenturen, die in ihren Pressetexten, auf Buchcovern und in Interviews, jegliche Form des kreativen Ausdrucks mit Sprühdose und Co. als potentiell nächsten BANKSY und daher Street Art verkaufen wollten.

Dabei definiert sich das künstlerische Schaffen dieser in der Regel anonym agierenden Akteure nicht etwa durch eine gemeinsame visuelle Ästhetik oder das Arbeiten im Öffentlichen Raum per se. Der Begriff Street (z.Dt. Straße) spiegelt in diesem Kontext die reflektiert kritische Auseinandersetzung der Kunst-Aktivisten mit den "Themen der Straße“ - sprich dem alltäglichen Leben und Herausforderungen einer Gesellschaft wider. Ob ein Akteur dieser Bewegung im kunsthistorischen Sinn angehört, ergibt sich daher nicht durch die Ausübung einer künstlerischen Tätigkeit im öffentlichen Raum am, sondern hängt allein von der ideellen Intentions seines künstlerischen Schaffens sowie der kontinuierlichen Auseinandersetzung mit gesellschaftsrelevanten Themen ab.

Street Art wird seit jeher auch von ihren Akteuren selbst als demokratische Kunst bezeichnet. Wobei sich demokratisch auf den durch die künstlerischen Positionen ermöglichten gesellschaftsübergreifenden Dialog und Diskurs, zugleich jedoch nicht auf eine partizipative Ausführung z.B. im Rahmen von Kunst-Workshops bezieht.

· Wie unterscheiden sich Street Art, Urban Art und Graffiti?

Anders als seit den 2010er Jahren in der öffentlichen Wahrnehmung durch Fehlinterpretation sowie Fehlinformationen etabliert, handelt es sich bei Street Art nicht um den Oberbegriff aller im öffentlichen Raum umgesetzten künstlerischen Ausdrucksformen oder gar einen Stil.

Bei den Begriffen Graffiti, Street Art und Urban Art handelt es sich in ihrem Wirken, Schaffen sowie vor allem ihrer Intention um größtenteils komplett gegensätzliche Genres.

street art definition

STREET ART - Die seit Anfang der 2000er Jahre maßgeblich durch ihre Pioniere BANKSY, Mark Jenkins, BLU, Shepard Fairey sowie INVADER bekannt gewordene Kunstbewegung Street Art wurde anfänglich auch als "Outsider Art" bezeichnet, da sich ihr autonomes Wirken und Schaffen weder dem klassischen Graffiti noch anderen Kunstformen eindeutig zuordnen ließ. Zwar nutzten die Akteure der Street Art Bewegung - wie bereits zuvor die Graffiti Kultur - ebenfalls den öffentlichen Raum für ihre Kunst, allerdings nicht um auf den eigenen Namen aufmerksam zu machen, sondern durch die Rückeroberung des öffentlichen Raums den Blick und die Diskussion auf gesellschaftliche Missstände zu lenken. Ferner inspirieren und orientieren sich die Street Art-Aktivisten (anders als Graffiti) nicht an der Hip-Hop Kultur, sondern der Punkrock Bewegung und finden ihre Themen auf der Straße in Graswurzelbewegungen wie Anti-Kriegs Protesten oder gesellschaftlichen Bewegung wie Occupy Wallstreet, auf die sich die Künstler auch regelmäßig in ihren Werken beziehen. Anders als im klassischen Graffiti bedienen sich die Akteure der Street Art Bewegung seit jeher auch der Möglichkeiten des Ausstellungskontextes sowie der neuen Medien (Youtube, Instagram etc.) als Plattform um auf die in ihrer Kunst diskutierten gesellschaftlichen Herausforderungen und Themen aufmerksam zu machen. Die aktuell auf international gerade einmal 10 bedeutende Akteure einzugrenzende Street Art Bewegung handeln in ihrem künstlerischen Schaffen als autonome Individuen. Sie stehen privat zwar größtenteils mit einander im persönlichen Austausch und Kontakt, lassen sich jedoch anders als fälschlicherweise öffentlich behauptet nicht als Szene definieren.


URBAN ART – Die seit Ende der 2000er Jahre ausschließlich im kommerziellen Kontext bekannt gewordene, dekorative Urban Art gründet ihre Bekanntheit auf dem Erfolg der gesellschaftskritischen Street Art Bewegung, wobei sie sich in ihrer Intention komplett von der Street Art unterscheidet. Der Begriff Urban Art wurde Ende der 2000er Jahre ursprünglich durch Galeristen und Kunsthändler etabliert. Hintergrund war, dass sowohl Auftragssprayer als auch auf kurzfristigen Profit ausgerichtete Kunsthändler ein Stück vom Kuchen des als Street Art bekannt gewordenen, populären Phänomens abhaben wollten. Dazu arbeiteten sie vornehmlich mit ehemaligen Graffiti-Sprayern, die mittlerweile als Grafikdesigner tätig waren, zusammen und inspirierten diese in der Regel dekorative und zugleich subversiv anmutende Leinwände im "Banksy Look" umzusetzen. Da zu diesem Zeitpunkt sowohl den Kunsthändlern als auch Auftragskünstlern klar war, dass es sich hierbei nicht um Street Art a la BANKSY, BLU und Co handelt, hat man sich aufgrund der in der Regel im Urbanen Raum beheimateten Ateliers auf den Begriff Urban Art geeinigt.

Der italienische Muralista und Pionier der Street Art Bewegung BLU setzte diesem kommerziellen Treiben eine Website unter dem Titel Urbansh.it entgegen. Kurz darauf folgte BANKSY's Mockumentary "Exit Through The Giftshop" als ursprüngliches kritisch intendiertes Statement gegen die zunehmende kommerziell getriebene Verwässerung banaler Urbanart mit der sozialkritischen Street Art Bewegung.

Der gut gemeinte Schuss ging jedoch zu Lasten der Street Art Bewegung nach hinten los und die "Büchse der Pandora“ wurde fortan geöffnet. Seither banalisieren einige im Eigenverlag vertriebene Publikationen als "Street Art" angepriesene Touren entlang legaler Graffiti Aufträge und Freiflächen, sowie "Museen" und Kunsthändler mit der Unterstützung von Auftragskünstlerinnen und Künstlern, nicht nur die ursprüngliche Intention der Street Art Bewegung, sondern etablierten in der öffentlichen Wahrnehmung ihre persönliche Definition der "Street Art" als Synonym für schrille und oftmals dilettantisch ausgeführte bunte Bilder im öffentlichen Raum.


GRAFFITI - Die heute international vertretene Graffit-Kultur hat ihren Ursprung vornehmlich im New Yorker Style-Writing sowie der Hip-Hop Kultur der 1970er/1980er Jahre und erstreckt sich von Tags und Schriftzügen bis hin zu aufwendigen Konzeptwänden, die unter anderem auch figurative Elemente enthalten können. In der Graffiti Szene geht es dabei primär um das Verbreiten des eigenen Namens im öffentlichen Raum sowie die Kommunikation und Anerkennung innerhalb einer in sich geschlossenen Szene. Ein Großteil ihrer Akteure agiert aufgrund möglicher strafrechtlicher Konsequenzen daher anonym und scheut in diesem Zusammenhang auch die öffentliche Aufmerksamkeit um ihre Person. Bis heute findet klassisches Graffiti größtenteils unautorisiert sowie nicht kommerziell statt.

· Warum ist das AMUSEUM ein Museum und keine Galerie?

Auch wenn der Begriff Museum rechtlich nicht geschützt ist und sich deshalb auch rein kommerziell agierende Unternehmensgesellschaften als Museum bezeichnen dürfen, schreibt der "International Council of Museums" - dem neben dem Louvre in Paris u.a. auch das AMUSEUM of Contemporary Art angehört - eindeutige Richtlinien für die Bezeichnung und Definition eines Museums vor.

Bei einem Museum handelt es sich um eine nicht gewinnorientierte, dauerhafte Institution im Dienste der Gesellschaft, die materielles und immaterielles Kulturerbe erforscht, sammelt, bewahrt, sowie fachlich interpretiert, dokumentiert und professionell ausstellt mit dem Ziel gesellschaftlich bedeutende Kunst barrierefrei und inklusiv öffentlich zugänglich zu machen und damit zugleich Diversität sowie Nachhaltigkeit in der Kulturlandschaft zu fördern.
Es arbeitet auf Basis professioneller Strukturen und kommuniziert kulturelle Werte auf ethischer Grundlage, gelöst von kommerziellen Zielen oder persönlicher Vorlieben, im Sinne des öffentlichen Interessens.
Ein Museum ermöglicht
dadurch einer breiten Öffentlichkeit vielfältige Erfahrungen hinsichtlich Bildung, Inspiration sowie Reflexion und Wissensaustausch.
Diese gemeinwohlorientierten Eigenschaften unterscheiden ein Museum auf fachlicher Ebene von einer eigennützigen Galerie oder einem als Museum bezeichneten Ausstellungsort.

· Weshalb Ist das AMUSEUM das erste Street Art Museum?

Das AMUSEUM of Contemporary Art ist die weltweit erste und bislang einzige Institution, die ihre Ausstellungen ausschließlich in direkter Zusammenarbeit mit den prägendsten Akteuren der internationalen Street Art Bewegung erarbeitet, plant sowie in ihrer Intention umsetzt. Darüber hinaus handelt und agiert das AMUSEUM als bislang einziges Museum auf Basis der Richtlinien des "International Council of Museums". 

Als authentisches Fundament für die Arbeit des Museums dient die seit mehr als einem Jahrzehnt andauernde Zusammenarbeit des Kunstvereins Positive-Propaganda unter der künstlerischen Leitung von Sebastian Pohl mit den bedeutendsten Pionieren und Akteuren der Street Art-Bewegung, darunter unter anderem Shepard Fairey, BLU, Mark Jenkins, ESCIF, NoNÅME, FAILE und INVADER. Aus diesem einmaligen Austausch ergibt sich die einzigartige Möglichkeit die Geschichte sowie das Schaffen der in der Regel öffentlichkeitsscheuen und vorwiegend anonym agierenden Kunstaktivisten dieses noch jungen Genres aus erster Hand zu begleiten und zu dokumentieren.

Darüber hinaus verfügt das AMUSEUM über den Zugriff auf eine der bedeutendsten Kunstsammlungen unterschiedlichster Werke der Street Art Bewegung.

· Bietet das Museum Führungen zu aktuellen Ausstellungen?

Das AMUSEUM bietet jeden zweiten Donnerstag im Monat für kunstbegeisterte Besucherinnen und Besucher eine inhaltlich im direkten Austausch mit den Künstlern erarbeitete kostenlose Führung an. Darüber hinaus sind individuelle (kostenpflichtige) Führungen für Einzelpersonen, sowie Gruppen während den üblichen Öffnungszeiten auf vorherige Anfrage möglich. Weitere Details können direkt über das Kontaktformular angefragt werden.

· Kann man die ausgestellten Werke auch erwerben?

Als gemeinnützig agierende Institution veräußert weder das AMUSEUM, noch der Kunstverein Positive-Propaganda als Träger des Museum die in den Ausstellungen gezeigten Werke. Das Museum bietet vor Ort jedoch mit der Unterstützung durch Overrated Art Inc. realisierte von den Künstlern gespendete Editionen an.

Sofern sich die in der Ausstellung gezeigte Werke im Besitz des Künstlers befinden, steht es dem Künstler im Anschluss an die Ausstellung frei, sein Werk zu veräußern.

· Kann man das AMUSEUM für Veranstaltungen mieten?

Aufgrund der gemeinnützigen Ausrichtung des Museums, sowie eines nicht kommerziellen Ausstellungskonzepts, stehen die Räume des Museums weder für externe Ausstellungen oder Veranstaltungen zur Verfügung.

· Ist es möglich das AMUSEUM für Filmaufnahmen zu nutzen?

Filmaufnahmen innerhalb des Museums sowie der Ausstellungen sind im Rahmen von Kino- und Fernsehfilmaufnahmen, sowie im Rahmen von mit den Ausstellungen inhaltlich in Bezug stehenden Filmprojektenund Berichterstattungen nach Absprache ggf. möglich. Hierzu bitten wir Sie jedoch vorab um die Zusendung eines detaillierten Konzepts bzw. genauer Informationen zum Vorhaben.

· Kann ich als Künstler meine Werke im AMUSEUM ausstellen?

Das AMUSEUM of Contemporary Art arbeitet mit einem fachlich versierten Team an der Planung und Umsetzung nachhaltiger Ausstellungen an der Schnittstelle zwischen Wissenschaft und Kunst. Der Vorlauf für zukünftige Ausstellungen beträgt daher aktuell bis zu 5 Jahre und ist zudem von der individuellen Finanzierung abhängig. Aufgrund eines bereits über Jahre vorweg geplanten Ausstellungsprogramms ergibt sich in naher Zukunft keine Möglichkeit externe Ausstellungsprojekte aufzugreifen.